How To Read Others' Thoughts by Their Gestures'


Ich habe vor einiger Zeit ein Buch über Körpersprache gelesen. Super interessant - ich kann die Lektüre wirklich nur empfehlen. Es steht zum Beispiel geschrieben, dass Menschen den Wert bzw. die Bedeutung einer Nachricht zu 7% aus den verbalen Informationen, zu 38% aus den vokalen Informationen und zu 55% (!) aus den non verbalen Informationen ziehen würden.

Der Wissenschaftler Albert Mehrabian schätzt, dass bei einer Unterhaltung nur etwa 35% der Informationen verbal übermittelt werden. Den Rest der Informationen würden wir aus non-verbalen Gesten und Signalen verarbeiten. Saukrass oder?

Was lernen wir hieraus? Richtig! Es kommt nicht nur darauf an was man sagt, sondern auch wie man sich währenddessen verhält. Darum hier ein paar der interessantesten Gesten:


  1. Offene Handflächen:
    Offene Handflächen (nach oben offen) signalisieren Offenheit und Ehrlichkeit. Kinder verstecken oft die Hände hinter dem Rücken, wenn sie schwindeln. Hände in den Hosentaschen signalisieren Verschlossenheit, Schüchternheit bzw. können in einer Unterhaltung darauf hinweisen, dass der Gegenüber lügt.

  2. Fingerzeig:
    'Man zeigt nicht mit dem Finger auf andere Menschen' - Das wurde mir von meinen Eltern beigebracht. Und ja diese Geste wird als sehr aggressiv wahrgenommen. Es wäre bspw. bei einer Präsentation besser mit der gesamten Hand (am besten mit der Handfläche nach oben) auf eine Person zu deuten. Dies wird dazu führen, dass eine entspanntere Stimmung geschaffen wird und die Menschen die Präsentation positiver wahrnehmen werden.

  3. Daumen:
    Der Daumen steht für Charakterstärke und ein großes Ego. Zeigt ein Gesprächspartner in der Unterhaltung durch irgendeine Geste seine Daumen so ist das ein Zeichen für Dominanz und Überlegenheit. Z.B. die Finger in den Hosentaschen, aber die Daumen noch gutsichtbar.

  4. Verschränkte Arme:
    Sich hinter einer schützenden Barriere zu verstecken ist ein sehr früh im Entwicklungsprozess angelernter Mechanismus. Zum Beispiel kleine Kinder, die sich hinter den Beinen der Eltern verstecken. Erwachsene haben im Laufe der Entwicklung subtilere Gesten für den selben Mechanismus erlernt. Das Verschränken der Arme vor der Brust, mit dem Ziel eine potentielle Bedrohung oder ungewünschte Umstände zu blockieren. Wenn jemand seine Arme sehr stark verkrampft verschränkt, so ist dies ein Zeichen für hohe Nervosität, eine stark abwehrende Haltung und negative Gedanken (Gleiches gilt für übereinander geschlagene Beine bzw. verschränkte Beine). Frauen zeigen diese Geste oft subtiler als Männer. Zum Beispiel spielen sie an ihren Fingernägeln oder halten in einer Bar das Prosecco-Glas oder das Handtäschchen mit beiden Händen und formen damit wieder eine Barriere. Männer wiederum spielen mit Manschettenknöpfen oder mit dem Hemdärmel.

  5. Hände hinter dem Kopf:
    Eine typische Männergeste wie ich finde. Personen nutzen diese Geste oft, um zu signalisieren, dass sie alle Antworten parat haben und eine Situation unter Kontrolle haben. A. Pearse schreibt, dass es unklar ist woher diese Geste genau kommt, aber er vermutet, dass die Hände zu einer imaginären Rückenlehne geformt werden, in die sich der dominante Redner zurücklehnt um zu entspannen.

Fazit:
Grundsätzlich muss man Körpersprache immer im speziellen Kontext interpretieren. Die jeweilige Kultur, äußere Umstände, wie Hitze oder Kälte usw. müssen mit betrachtet werden, um Gesten richtig zu deuten. Wie wird man jetzt zum Körpersprache-Lese-Pro? Ganz einfach. Beobachte jeden Tag für 10-20 Minuten das Verhalten und die Gesten der Menschen in Deinem Umfeld und analysiere welche Gesten oft vorkommen welche Gesten du noch nie gesehen hast usw.

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